Erste schriftliche Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Köln

Karl d. Gr. holt Rabbiner nach Frankreich und Deutschland;in Mainz entsteht die erste jüdische Akademie für das Tora- und Talmudstudium; hier und in Worms studiert der bedeutendste Talmudinterpret: Raschi (Rabbi Schlomo ben Jizchak aus Troyes);
Privilegien für die Juden in Speyer und Worms durch Kaiser Heinrich IV.

Papst Urban II. ruft zum Kreuzzug auf
Folge: Verheerende Judenverfolgungen, Auslöschung ganzer jüdischer Gemeinden am Rhein, Beginn der Auswanderung aus westeuropäischen in osteuropäische Länder

Die kirchliche antijüdische Gesetzgebung wird erneuert und verschärft.

Der Begriff „Kammerknechte“ taucht auf (Privileg Kaiser Friedrich II.);  ein Jahr zuvor kommt es in Fulda zur ersten Ritualmordbeschuldigung gegen Juden.

Pestpogrome gegen Juden in ganz Europa (Vorwurf der Brunnenvergiftung)

Vertreibung der Juden aus den meisten deutschen Städten; Entstehung des deutschenLandjudentums; Auswanderungen (vor allem nach Polen)

Reformation: Martin Luthers Thesen; Hoffnung vieler Juden auf (Mit-)Befreiung; Luthers Hoffnung auf Bekehrung der Juden wird enttäuscht und schlägt in Hass um: „Von den Juden und ihren Lügen“; Luthers antijüdische Schriften führen angeklagte Nazis später zu ihrer Verteidigung an.

Eingeschränkte, personenbezogene Privilegien für Juden und Beginn des Aufstiegs als „Hofjuden“ (Beispiel: Josef Süß Oppenheimer, 1698 – 1738; spätere Vorlage für den NS-Propagandafilm „Jud Süß“)

Moses Mendelssohn, toratreuer Jude, deutscher Aufklärer und Philosoph, enger Freund Lessings (dessen „Nathan der Weise“ hat Züge Mendelssohns)

Französische Revolution; leitet die allmähliche bürgerliche Gleichstellung ein; mit der Emanzipation der Juden (Haskala – Aufklärung) entsteht das Reformjudentum; der „Verein für Kultur und Wissenschaft der Juden“ wird in Berlin gegründet

Staatsbürgerliche Gleichstellung der Juden im Deutschen Kaiserreich (trotz zeitweiliger Rückschläge nach der gescheiterten Revolution 1848); 1872 Gründung der (liberalen) „Hochschule für die Wissenschaft des Judentums“ (hier lehrte später bis zur Zwangsschließung 1942 Rabbiner Dr. Leo Baeck)