Orthodoxe Rabbinerausbildung

Der „Beruf“ eines Rabbiners entwickelte sich in spätbiblischer Zeit aus den Schriftgelehrten und Pharisäern. Er musste die Tora kennen und erklären können. Später kam Talmudwissen hinzu.

Bis ins Mittelalter war die Funktion des Rabbiners eine ehrenamtliche Tätigkeit, mit der er kein Geld verdienen durfte.

Im Laufe der Zeit kamen als Aufgaben hinzu: Auslegung der Tora vor allem auch für das tägliche Leben sowie die Rechtsprechung in religiösen jüdischen Angelegenheiten, auch Eheschließungen oder Scheidungen.

In der Zeit der ersten Auseinandersetzungen zwischen dem traditionellen (orthodoxen) und dem Reformjudentum war der Anteil gebildeter Gemeindemitglieder gewachsen und damit die Anforderungen an ihre Rabbiner. Man erwartete von ihnen mehr als die klassische rabbinische Gelehrsamkeit. Sie sollten über eine allgemein hohe Bildung verfügen, nicht nur im religiösen Bereich.