Hamburg

Hamburg blick auf eine über 400 Jahre alte jüdische Geschichte zurück. Juden und Jüdinnen waren nicht nur im Hamburger Raum ansässig, sie beteiligten sich auch am wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Leben. Auch wenn sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rechtlich gleichgestellt wurden, hatten sie es schon da mit dem Antisemitismus zu tun. Während der NS-Zeit mussten viele Jüdinnen und Juden fliehen – solange dies noch möglich war. Die meisten aber wurden Opfer der Shoa. Beides lässt sich an der Familiengeschichte von Joseph und Rosalie Auerbach nachvollziehen. Und trotzdem kamen einige nur wenige Wochen nach dem Ende des NS-Terror-Regimes zurück, um die Gemeinde wieder aufzubauen. Die jüdische Gemeinde befindet sich heute in der Talmud-Tora-Schule, in die Selig Sigmund Auerbach und seine Brüder einst gingen. Die Schule befindet sich im Grindelviertel. In dem Gebäude gibt es auch wieder eine jüdische Schule.

Was machte Hamburg attraktiv?
Hamburg gehörte zu den traditionsreichsten alten Hansestädten mit Kontakten „in alle Welt“. Auch jüdische Familien könnten an dem aufstrebenden Großbürgertum partizipieren. Die in Hamburg, Altona und Wandsbeck lebenden Juden gehörten zu einem großen Gemeindeverband, der Synagogen, eigene Schulen und ein Krankenhaus unterhielt. Allein vier jüdische Zeitungen erschienen in Hamburg.

Talmud Tora Realschule, rechts die Synagoge, Staatsarchiv Hamburg