Hofjude

Hofjuden waren deutlich besser gestellt als Schutzjuden mit Schutzbriefen und genossen mehr Privilegien. Hoffaktor oder befreite Juden sind andere Ausdrücke dafür. Zu den wesentlichen Aufgaben gehörte die Versorgung des Fürsten/Bischofs mit Gegenständen für den gehobenen Bedarf (Luxusgüter), vor allem aber mit den nötigen Finanzmitteln (Kapital), später auch der Armeen. Die Privilegien galten i.d.R. für die Familie und auch angeheiratete Familienangehörige. Eine Sendung im Deutschlandfunk von 2020 bezeichnet sie als „Schleudersitz beim Fürsten“.

Mehr unter:
https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/geteilte-geschichte/339726/schutzbrief-von-feist-hertz/

http://www.judengasse.de/dhtml/B014.htm

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hofjuden-schleudersitz-beim-fuersten-100.html

Judengasse

Die Judengasse war seit dem Mittelalter der meist abgeschlossene Wohnbezirk jüdischer Menschen in einer Stadt, somit eine andere Bezeichnung für Ghetto. Das Wohnen in diesen Bezirken war mit z.T. strengen Auflagen verbunden und war räumlich begrenzt, was schnell zu einer Überbevölkerung führte. Entsprach ein engeres Zusammenleben durchaus der jüdischen Religion mit der Synagoge als Mittelpunkt und diente ursprünglich auch dem Schutz, konnten die Herrschenden dies aber auch ausnutzen und z.B. willkürlich den Bezirk abriegeln. Oft wurden Judenviertel nachts (von außen) abgeschlossen.

Mehr unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Judengasse

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Judengassen

 

Schutzbrief

Schutzbriefe, die Juden von weltlichen oder kirchlichen Herrschern ausgestellt wurden, gehörten als Rechtsprinzip zur Regelung des Status für jüdische Minderheiten (Judenschutz) und waren Teil der Rahmenbedingungen jüdischer Existenz. Die Schutzbriefe mussten gekauft werden, waren i.d.R. zeitlich begrenzt und regelten vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert Aufenthalts- und Gewerberechte, waren somit eine Art Lizenz. Sie galten meist nur für den Erwerber oder die Kernfamilie. Eine Unsicherheit bestand darin, dass sie jederzeit für ungültig erklärt werden konnten.

Mehr unter:
https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/geteilte-geschichte/339726/schutzbrief-von-feist-hertz/