Jüdische-orthodoxe Lehrerausbildung

In den 1920er-Jahren der Weimarer Republik wurde die (allgemeine) Lehrerausbildung auf neue Grundlagen gestellt. Die Ausbildung sollte akademisch erfolgen in Pädagogischen Akademien. Zugangsvoraussetzung war das Abitur. Der Reichstag hatte den Beschluss gefasst, die Ausführung war damals schon Ländersache. Als Folge wurden (zunächst in Preußen) die bestehenden Seminare für die Ausbildung von Volksschullehren geschlossen.

Dies betraf auch die meisten jüdischen Lehrerseminare. Ausnahmegenehmigungen erhielten z.B. die Lehrerseminare in Würzburg und Köln.

Für jüdische Lehrer, die vor allem an jüdischen Schulen unterrichten sollten, entstand das Problem, dass die neu errichteten Pädagogischen Akademien konfessionell ausgerichtet waren.

In Würzburg hatte bereits 1864 der damalige Distriktrabbiner Seligmann Bär Bamberger die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) gegründet. Für die „streng fromme Richtung“ wollte man gut ausgebildete jüdische Lehrer für Religion und andere Fächer auch in kleine jüdische Volksschulen auf dem Land und in kleineren Städten entsenden können.