Selig Sigmund Auerbach
(1906–1997)

Selig Sigmund, geboren am 20. Oktober 1906 als erstes Kind von Joseph und Rosalie Auerbach in Hamburg geboren. Er erhielt der Familientradition gemäß den Namen seines Rabbiner-Großvaters und wurde auch selbst Rabbiner. Wie seine fünf Geschwister erhielt er eine traditionell orthodoxe Erziehung und besuchte die Talmud-Tora-Realschule. Um die Hochschulreife zu erlangen, wechselte er an die (nicht-jüdische) Albrecht-Thaer-Oberrealschule, die pädagogisch als fortschrittlich angesehen werden darf. Er studierte an den Universitäten in Marburg, Berlin und Würzburg, wo er promoviert wurde. Seine Rabbinerausbildung bekam er am Berliner (Hildesheimer) Rabbinerseminar.

In Würzburg bekam er seine erste Stelle u.a. als Dozent am Ausbildungsseminar für jüdische Lehrerinnen und Lehrer, wo er seine spätere Frau Hilda kennen lernte, die aus der berühmten Familie Fromm stammte. In Recklinghausen erhielt er 1934 seine erste selbstständige Rabbinerstelle als im Bezirksrabbinat Recklinghausen. 1938 musste er nach der Pogromnacht mit seiner Frau und ersten Tochter über die Niederlande nach Großbritannien fliehen, wo er sich u.a. um Kinder kümmerte, die mit den Kindertransporten dorthin gekommen waren. Nachdem die Familie eine Gruppe jüdischer Jugendlicher zur Auswanderung in die USA begleitet hatte, konnte sie nicht mehr zurückkehren und musste sich in den USA ein neues Leben aufbauen. Das Ehepaar hatte drei Töchter. Selig stirbt 1997 in Rochester, NY, USA, seine Frau wenige Jahre später.

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